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Lecker Schreiben!
„Magst du Bücher? Dann schreib' eins!“

Wie schwer ist das wirklich? Wer viel liest, hat einen Teil der Vorbildung zum Geschichten-Schreiben schon absolviert. Der zweite Schritt ist es, selbst zu schreiben. Man nehme: Papier, Stift oder Tastatur, Rechner, Drucker, platziere es auf einen Tisch und setze sich davor.
Gähnende Leere. Zwei Worte werden geschrieben und dann alles wieder löschen. Zwei Sätze oder Absätze ... und? Wieder löschen. Zwei Schritte vor und drei zurück. Derweil wird der Hunger größer und größer. 'So geht das nicht!' Genau! So nicht. Wer Geschichten mag, möchte, das etwas auf der Seite passiert und nicht darüber nachdenken, warum das gerade Geschriebene 'Mist' ist.

Probieren wir es mal amerikanisch. Wenn's ums Kochen geht, sind die Amerikaner vor allem gute Nachahmer, wenn es ums Schreiben geht, könnte uns ein wenig Nachahmen leckere Texte kochen lassen. Dort sperren sich Geschichten-Schreiber nicht allein weg, als wären sie gemeingefährlich, sondern begeben sich direkt in die Mitte des Geschehens und wenn es in die Mitte von anderen Geschichten-Schreibern sei! Angeregt durch ein Schreibspiel nach dem anderen, inspiriert durch die (hoffentlich) skurrilen Ideen, die absurden Wendungen in den Texten der anderen, kreiert der Schreibende Anfang, Ende, Spannung, Unterhaltung, Witz, Charaktere, ohne überhaupt zum Wegwerfen des Selbstgekochten zu kommen. Wort um Wort werden aus dem Geschriebenen Sätze, Absätze, Seiten, Geschichten und der Roman. Zwischendurch werden alle mit dem Geschriebenen gefüttert und am Ende geht man satt nach Hause. Natürlich reicht zum Roman Schreiben nicht ein Abend. Schade eigentlich.

Kompliziert? Nö. Umständlich? Keineswegs. Ein Buch zu schreiben ist wie Kochen. Hat man das Rezept, die Zutaten, Messer, Topf und Herd, fügt man alles nach Anweisung zusammen und lädt dann Freunde zum Aufessen ein, bitte nur das Essen. Kanabalismus können Sie sich für Ihre Geschichte aufheben. Und nur weil man Spaghetti Bolonese kochen kann, muss man

 

kein Vier-Sterne-Chefkoch werden. Es gibt (noch) kein Gesetz, das vorschreibt, dass wer schreibt, Veröffentlichen müsste. Man kann als Hobby, zur Unterhaltung, als Gemeinschaftsevent Geschichten erfinden. Es braucht weder perfekt noch ein Bestseller werden. Schreiben statt Siedler spielen. Geschichten zusammenbasteln statt einen Abend mit verbalem Worte-Salat. Die kann man sogar mit nach Hause nehmen und später noch mal essen. Das heißt dann ‚Kreatives Schreiben’, dafür lässt man das Besserwissen und den Perfektionismus den Abend lieber zu Hause und bringt die Spiellaune mit.

Das ungefähr ist die Idee des November-Roman-Schreibprojekts www.nanowrimo.org und seines Ablegers für Jugendliche http://ywp.nanowrimo.org.

Schreiben als interaktives Game. Wer schreibt, bestimmt fast alles: Wetter, Ort des Geschehens, Charaktere der Figuren, Konflikt der Figuren (zumindest zum Teil, nach einer Zeit kriegen die ein Eigenleben, was gut gegen die Langweile ist.). In einem Monat 50.000 Worte schreiben, ist wie einen Monat lang jeden Tag kochen, mal nach Rezept, mal frei und wer mag, schwatzt nach Bedarf mit den andere Köchen im Internet. Ob's denn heute geschmeckt hat und für wen Tomaten mit Möhren passen und für wen nicht und andere wichtige Erkenntnisse.

Das deutschsprachige Forum findet sich unter: www.nanowrimo.org/de/node/122. Wenn Sie also im November lecker lesen mögen, melden Sie sich ab dem 1.10. an unter: www.nanowrimo.org/user/register.

Und falls Sie sich schon mal vorbereiten wollen, hier einige weiterführende Literatur: ‚Wie man einen verdammt guten Roman schreibt’ und ‚Die Kraft des Mythos’, James N. Frey; ‚Von der Kunst des Schreibens’, Julia Cameron; ‚Schriftsteller werden’ v. Dorothea Brande

Schmeißen Sie schon mal den Ofen an!

von Yana Friedland

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Nano Teilnehmer 2009